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Geschichte über das Gymnicher Schloss und meine Bilder vom Schlossgarten und Gebäude mit Innenaufnahmen.

Das Wasserschloß Gymnich, in der Erftniederung gelegen, ist eine zweiteilige Anlage. Das zweigeschossige Herrenhaus, das von Wassergräben umgeben ist, besteht aus einem Flügel mit einem Eckturm und einem im rechten Winkel anschließenden Trakt.
Schloß Gymnich war jahrhundertelang der Stammsitz der Herren von Gymnich.

Die erste Burg wurde 1354 von Heinrich I. von Gymnich als befestigtes Haus erbaut. Heinrich erklärte sie als Offenhaus (d.h. ein Benutzungsrecht für den Erzbischof) der Kölner Kirche und empfing sie vom Kölner Erzbischof Wilhelm von Gennep zu Lehen. Im Jahre 1399 ließ der Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden die Burg in Gymnich abbrechen, weil Heinrich II. von Gymnich, ein Enkel Heinrichs I. und Lehnsmann des Kölner Erzbischofs andere Lehnsleute des Erzbischofs gefangen gesetzt hatte.
Heinrich verpflichtete sich, daß er und seine Nachkommen in Gymnich nie mehr ohne Genehmigung des Erzbischofs ein befestigtes Haus errichten würden. Wahrscheinlich war das 1419 genannte Haus ein unbefestigter Neubau, den Heinrichs Enkel Arnold von Gymnich 1467 erbte und mit seiner Frau Margarethe von Buschfeld häufig bewohnte. Die Familie von Gymnich betrachtete Schloß Gymnich als ihren Stammsitz, doch als Wohnung bevorzugte sie ihre Stadthäuser, vor allem den Gymnicher Hof in Köln am Neumarkt.
Der 1547 errichtete Südflügel des heutigen Schlosses wurde 1642 bei der Belagerung Lechenichs in Brand gesteckt und 1655 als Barockschloss wieder aufgebaut. Der Ostflügel wurde 1722 errichtet. Seine Räume wurden um 1738 von Carl Otto Theodat von Gymnich im Rokokostil ausgestattet. Im Jahre 1825 fiel das Schloß als Erbe an die Grafen Wolff Metternich. Durch Heirat kam es an Vicomte de Maistre, danach an Freiherrn von Holzschuher.
In der Zeit von 1903 - 1930 wurde das Innere umgestaltet und mit dem in der Zeit üblichen Interieur ausgestattet. Der Charakter des Schlosses, der stark an die Kurfürstenzeit erinnert, ist gewahrt worden.

Nach gründlicher Restaurierung diente das Schloss von 1971 bis 1990 als Gästehaus der Bundesregierung und hat bei über 180 Empfängen so bekannte Zeitgenossen wie Queen Elizabeth, Königin Silvia, König Juan Carlos I., Ronald Reagan sowie zahlreiche andere Staatsgäste aus aller Welt beherbergt. Hier prägte sich auch der Begriff "Gymnich-like", der die besondere Atmosphäre der Treffen in dem barocken Ambiente wiederspiegelt.
Die Polizei leistete in dieser Zeit 262 Einsätze bei Staatsbesuchen.
Am 25. August 1989 kam es hier zu einem Geheimtreffen zwischen dem ungarischen Ministerpräsidenten Németh und seinem Außenminister Horn sowie Bundeskanzler Helmut Kohl und Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher. An diesem Tag wurde die Bundesregierung erstmals über die Absicht der ungarischen Staatsführung unterrichtet, die Grenze nach Österreich für die Flüchtlinge aus der DDR zu öffnen, was in der Nacht vom 10. auf den 11. September 1989 dann tatsächlich stattfand. Damit war eine der historischen Weichenstellungen vollzogen, die schließlich zum Fall der Mauer führte und die weltpolitischen Verhältnisse von Grund auf veränderte.

Von 1998 bis 2002 war es Wohnsitz der Musikerfamilie Kelly. Das verschlossene Eingangstor wurde in dieser Zeit von Kelly-Fans belagert. Sehr oft zum Leidwesen der direkten Anwohner.
Heute ist dort ein Hotel mit Restaurant, ein Cafe sowie eine Gastronomie mit Biergarten untergebracht. In den letzten Jahren fanden hier diverse Veranstaltungen statt. Von drei in 2007 durchgeführten Blueskonzerten befinden
sich Fotos auf folgender Homepage:
www.peterotten.mynetcologne.de
Sogar Udo Jürgens sowie Chris de Burgh fanden die Schloßanlage für ein Konzert sehr geeignet.

         
         
         

Seit dem 16. Jahrhundert ist im Rundturm des Schlosses eine kleine Betkapelle untergebracht.
Als Besonderheiten sind hier die Rocaillestuckierung von 1761 und die beiden Fensteröffnungen,
die mit Grisaillemalereien aus dem 15. Jahrhundert versehen sind, zu erwähnen.

Altar der Betkapelle

Rocaillestuckierung von 1761

Grisaillemalereien aus dem 15. Jahrhundert

         
         
         

Hinter Bäumen und Büschen, nur im Winter von der Strasse aus zu erkennen, versteckt liegt die Gruftkapelle.
Sie wurde 1856 von dem damaligen Schlossherren: Wolff - Metternich erbaut.

Auf dem inneren Altar steht folgende Inschrift: Max - Felix Graf Wolff-Metternich und seine Gemahlin Hermenegilde
Gräfin von Bocholtz-Asselburg erbauten diese Kapelle als Ruhestätte für Ihre Nachkommen.

Gruftkapelle

Kreuzigungsgruppe- Relief

Wappen